Ötztaler Radmarathon


Am 1. Septembersonntag dieses Jahres stellten sich Stefan Prangl und Berthold Schörkhuber der Herausforderung des legendären Ötztaler Radmarathons.


Der Tag begann bereits zur unchristlichen Zeit um 04:30h morgens und nach ausgiebigem Frühstück bezogen die beiden Kontrahenten ihre Startplätze um 05:45h, wobei der Startschuss pünktlich um 06:30h erfolgte.


Mit ca. 4.500 Mitstreiten ging es von Sölden rasant nach Ötz hinab, quasi ein Kaltstart bei hohem Tempo.

Der erste von vier Pässen stand nach 30 km an und mit dem Kühtai musste auch, zumindest auf Papier, der zweitschwierigste Anstieg absolviert werden.


Beide Laufradler fuhren wie abgestimmt ein ruhiges Tempo und ohne besondere Vorkommnisse erreichten Stefan und Berthold mit einigen Minuten Abstand die Passhöhe.


Nach kurzem Auffüllen der Vorräte ging es rasant Richtung Innsbruck hinab und von dort weiter Richtung Brenner.

Dieser Abschnitt war relativ einfach und beide fuhren jeweils in einer größeren Gruppe zum niedrigsten Pass des Tages, welcher auch ungefähr die halbe Distanz der gesamten Runde markierte.


Dem Grenzübergang nach Italien folgte eine kurze Abfahrt nach Sterzing und die eher kühlen Temperaturen wichen den südlichen warmen Bedingungen.

Nach einem kurzen, aber giftigen Gegenanstieg in Sterzing, ging es zum Jaufenpass hinauf.
Berthold fuhr sein ganz ruhiges Tempo und wurde von Stefan, welcher in der Abfahrt nach Innsbruck eingeholt wurde, im mittleren Bereich überholt.
Nach einer ausgiebigen Pause beider Teilnehmer kurz vor der Passhöhe, wartete die technisch schwierige Abfahrt nach St. Leonhard im Passeier, wobei hier beide Ihre exzellenten Abfahrtskünste wieder mal unter Beweis stellen konnten.

Als der tiefste und auch wärmste Ort der gesamten Strecke erreicht wurde, und nachdem zwei Drittel aller zu fahrenden Höhenmeter nun in deinen Beinen steckten, folgte der längste und der Höchste Pass: das Timmelsjoch.
Der Scharfrichter der gesamten Tortour verlangte alles ab.

Wer bis zum Anstieg von Krämpfen und dgl. verschont war, konnte sich zumindest auf eine solide Bergfahrt freuen.
Kontrolliert fuhren beide den Anstieg mit einer Gesamtlänge von knapp 29 km rauf.

Stefan hatte einiges an Vorsprung gegenüber Berthold und erreichte auch früher die Labe am Timmelsjoch.
Nach ergiebigem Nachschub an Vorräten wie Gels und Riegel ging es auf die zweite Hälfte des Anstiegs, mit etwas 10 km und knapp 1.000 hm. Hier es einfach: regelmäßig essen und trinken.
Nach dem der erste Tunnel kurz vor dem Passübergang auf über 2.400 m Höhe erreicht wurde, konnten sich beide sicher sein, die Prüfung überstanden zu haben. Nach rasanter Abfahrt, garniert mit einem kurzen Gegenanstieg, erreichten Stefan und Berthold nach 10:38 h bzw 11:22 h überglücklich nach 227 km und 5.500 hm das Ziel.

Beide mussten niemals absteigen, außer bei den vier großen Labstellen, und konnten ihre bescheiden gesteckten Ziele mehr als zufrieden stellend erreichen. Letzter Kommentar: „das war sicher nicht die letzte Teilnahme!“

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